Dienstag, 29. August 2006
Ich, Männer und das Internet
Internet ist toll! Emailen, telefonieren, mal eben schnell das Kinoprogramm checken, super Sachen kaufen, wie Karten für die Handball-WM ein Jahr im Voraus, auch wenn man gerade garnicht im Land ist -an dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Mannschaft meiner Schwester für die verdorbene Weihnachtsüberraschung!- ,bloggen, und dann sind da ja auch noch Chats.
Ich gebe zu, ich bin ein begeisterter Chatter. Nicht in Chatrooms, ist mir viel zu anstrengend. 20 Leute, die sich scheinbar schon ewig kennen, alle durcheinander reden und ständig irgendwelche Insider-Jokes machen. Och nöö, danke! Eher nicht!!!

Aber was hätte ich ohne ICQ nicht schon alles verpasst! Definitiv den bereits erwähnten Ex -eigentlich ein blödes Beispiel, aber naja ;-)- ; Diskussionen über die Liebe, das Leben und Kulturunterschiede mit einem jungen Mann aus Jordanien; Einblicke in das frustrierte Hausfrauendasein einer russischen Lehrerin, deren Mann ihr verbietet zu arbeiten, und die lieber, statt sich gegen ihren Mann durchzusetzen und wieder zu arbeiten, darüber nachdenkt, ob sie sich eine Affäre sucht; das bisher einmalige Angebot, mir die Füße zu lecken; Unterhaltungen mit HH-Schwanz, die sich trotz dieses vielversprechenden Nicks nicht um Sex drehten; den ersten Cyber-Sex meines Lebens -wichtigste Erkenntnis dabei: im Internetcafe wirklich nicht zu empfehlen, sehr unentspannt!- ; zwei im November auf mich wartende Blinddates, wovon eines schon von selbstloser Freundin getestet und für gut befunden wurde -gell, liebe Masterin- und noch eine Menge anderer unterhaltsamer Dinge.

Nach eingehenden Studien bin ich jetzt zu dem Schluss gekommen, daß es fünf Typen von Chattern gibt:

Typ 1: macht ohne unnötigen Smalltalk gleich klar wo der Hammer hängt. Siehe Herr "Darf ich Dir die Füße lecken?"

Typ 2: zeichnet sich durch sehr plumpe Flirtversuche aus und kann sich scheinbar nach nur drei gewechselten Worten vom Fleck weg verlieben. Üblicher Gesprächsverlauf: Hallo!/ Wie geht´s Dir?/ Bist du Single?/ Schickst Du mir ein Foto? Typ 2 eignet sich besonders gut, um sich in gnadenloser Direktheit zu üben und dabei die Reaktionen des Gegenüber zu studieren.

Typ 3: ist ein wenig ausgefeilter als Typ 2. Zunächst findet man sich einem durchaus unterhaltsamen und interessanten Gespräch wieder, das dann aber nach einer halben bis Stunde plötzlich sehr anhängliche Züge entwickelt. Bestes Beispiel dieses Wochenende: 47-jähriger Ingenieur aus Spanien, der in Texas lebt -da hätten meine Alarmglocken eigentlich schon klingeln müssen! Wer tauscht den freiwillig Barcelona gegen Texas?- Nach nicht mal halber Stunde war ich, was ihn betrifft, schon fest eingeplant für einen Besuch in Texas. Hab ich dankend abgelehnt, worauf er sich selbst nach Nicaragua einlud. Genau!!! Ich glaub, es hackt!! Inzwischen versucht er mich scheinbar mit unglaublich langweiligen Themen einzulullen um dann einen erneuten Überraschungsangriff zu starten. Mal echt: Erst schwallert er mich ne halbe Stunde über Temperaturunterschiede zwischen Celsius und Farenheit und der gefühlten Temperatur voll, bis ich sinnbildlich anfange zu gähnen, um mir dann von seinem unglaublich spannenden System zu erzählen, das er für Leute entwickelt hat, die körperliche Probleme von zu viel tippen bzw. Computerarbeit haben, und das er ja jetzt patentieren will. TOLLL!!! ♪♪ Das sind Dinge von denen ich garnichts wissen will!♪ ♪♪, um das mal mit den Worten der besten Band der Welt zu sagen....

Aber zu Typ 4: nicht viel zu zu sagen! Einfach nette Menschen, mit denen man sich ab und an mal nett online unterhalten kann. Sonst nix!

Typ 5: guck mal, Herr Lumpi! Jetzt tauchst Du endlich mal im Blog auf... Was soll ich sagen? Viel spannender und interessanter als Typ 4 und wenn nicht gerade auf der anderen Seite der Welt, sondern direkt um die Ecke oder in London, schon nett sich mal persönlich kennenzulernen, glaub ich jedenfalls!?! Im November weiss man mehr...

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