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Samstag, 5. August 2006
Zeichen und Wunder!
rotezora, 04:11h
Wo ist der Rotstift um den heutigen Tag dick im Kalender zu markieren??? Mein Ex-Freund hat nach neun Monaten angefangen seine Schulden zurückzuzahlen. Increible!!! Allerdings, behält er das Tempo bei, dauert das ganze noch bis Februar 2008... Aber wer will denn kleinlich sein? Schliesslich bin ich unverbesserlicher Optimist und glaube an das Gute! Besonders heute...
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Gaaanz ruhig! ...21, 22, 23... aaahhhh!!!
rotezora, 22:38h
Gerstern mal wieder ein echter Test für meine Geduld. Nicht, dass ich nicht schon viel ruhiger geworden wäre. Dinge, für die ich in Deutschland so manche Verkäuferin gelyncht oder so manchen Laden demonstrativ verlassen hätte, lassen mich hier nur milde in die Runde lächeln. Längst vergessen sind Gedanken wie "mal eben schnell was einkaufen" oder "kurz Geld bei der Bank holen".
"Kurz Geld holen" an einem Samstag Vormittag gestaltet sich hier folgendermassen (auseinander, klein oder gross? Ständig nur Spanisch und Enlglisch ist nicht gut für mein Deutsch... sz weiss ich, aber das gibt´s nicht auf einer spanischen Tastatur und den Nummerncode hab ich noch nicht rausgefunden...):
Zunächst ungefähr 10-15 Minuten vor der Bank in der Sonne warten, weil es drinnen zu voll ist. Beim Eintreten: Kälteschock- arktische Temperaturen, es lebe die Klimaanlage! In der Bank circa 10-15 Personen vor mir. Grob kalkulierte Wartezeit: 30-60 Minuten. Dabei aber bitte nicht von einem offenen Schalter ausgehen. Nein, nein, es sind schon vier geöffnet!
Nach also wie gesagt weiteren ca. 45 Minuten in der Schlange der Schalter in Sicht! Dort sind dann nur noch 15 Minuten einzuplanen, damit genügend Zeit ist um:
- ganz genau den Reisepass zu studieren
- ausgiebig die Mastercard in Augenschein zu nehmen
- viele, viele Daten in den Computer einzugeben, die unmöglich alle nur für diesen Vorgang sein können
- in den hinteren Teil der Bank zu schlurfen, wo anscheinend der einzige Terminal für Kreditkarten steht
- eine schriftliche Anfrage für mehr $ weiterzureichen, da die in der Kasse scheinbar nicht reichen
- meine Adresse und Telefonnummer zu notieren
- mir zwei Empfangsbescheinigungen zum Unterschreiben vorzulegen
- auf die $ zu warten
- aus einm grossen Stapel 50 $ Noten die besten 20 rauszusuchen
- die 1000 $ ausgiebig und mehrfach zu zählen und sie mir schliesslich und endlich zu überreichen!!!
Und das alles mir, einem Widder, zweiter Name "Ungeduld"! Ideen mögen zwar in meinem Inneren eine Weile vor sich hin köcheln, aber wenn sie gar sind, dann auch sofort damit auf den Tisch. Schietegal ob gerade Essenszeit ist oder jemand Hunger hat. Meine Eltern haben schon früh gelernt, dass mich in solchen Momenten nicht viel aufhalten kann...
Aber ich schweife ab! Gestern also: Ausflug in einen Schreibwarenladen. Hatte dort vor einer Weile schon mal eingekauft, aber Details scheinbar wohlweisslich von Gehirn verdrängt.
Kein kleiner, aber auch kein riesen Laden, in Deutschland wahrscheinlich mit 2-3 Verkäufern besetzt. Nicht so im Effiziens-Paradies Nicaragua. Ich glaube, es waren so ungefähr 10, aber ich hab den Überblick verloren... -sollte jetzt der eine oder andere denken "hmpf! Typisch deutsch! So kleinkariert und alles muss organisiert sein." Nee, muss nich´, aber alles hat seine Grenzen!-
Meine persönliche Theorie: Mit jedem zusätzlichen Mitarbeiter nimmt auch die Bearbeitungszeit zu. Ergo: 7 extra Mitarbeiter = siebenfache Zeit nötig um etwas zu kaufen bzw. zu bezahlen. Auch hier ein faszinierendes Arbeitsschema:
1. Bei der Warenerfassung in die Schlange stellen und warten
2. Vor der Warenerfassung fragt der Mitarbeiter nach dem Namen und gibt diesem in einer 5 minütigen Prozedur in den Computer ein. Anschliessend Warenerfassung - kleine Anmerkung: Extra Spass macht es, wenn drei der vier Artikel, die man kaufen will, für die Arbeit sind und man dementsprechend zwei Rechnungen braucht... Inneres Mantra wird aufgenommen: "Ich bin ganz ruhig!!!"-
3. An der Kasse in die Schlange stellen
4. Bezahlen scheitert für fünf Minuten daran, dass die Beträge der zwei Rechnungen addiert werden müssen (70.49 + 7.09), aber kein Papier mehr in der Rechenmaschine ist und die Mitarbeiterin nicht in der Lage ist, eine neue Rolle einzulegen, mal ganz abgesehen davon, die Beträge im Kopf zu addieren. Nach fünf Minuten und zwei weiteren Mitarbeitern, ebenfalls unfähig, die Rolle einzulegen, fällt Mitarbeiterin 1 ein, dass sie ja noch einen Taschenrechner in der Schublade hat! - die Lautstärke meines inneren Mantras übersteigt inzwischen die Lautstärke eines Ärzte-Konzerts... ICH BIN GAAANZ RUHIG!!!-
5. Letzte Station: Ausgabe der erworbenen Waren bzw. ggf. natürlich die Warteschleife, aber in diesem Fall habe ich Schwein, keine Schlange. Zwischen Bergen von Dingen der Menschen, die nach mir kommen, liegen irgendwo auch meine Einkäufe. Die zwei Blätter Reispapier sind inzwischen vom vielen hin und her reichen und den Dingen, die jemand einfach oben drauf geschmissen hat, schon reichlich zerknittert, aber man ist ja nicht kleinlich. Glücklicher Weise ist meine Rechnung nicht lang und der Mitarbeiter findet unter meiner Mithilfe schnell die entsprechenden Produkte. Nicht so wie bei der Kundin vor mir. Endlose Liste von Einkäufen, noch endlosere Menge von Dingen auf dem Tresen. Da der "Einpacker" die Dinge ja nicht eingescant hat, weiss er natürlich auch nicht was die Kundin gekauft hat. Also raten, welcher von den 10 Stiften und den 20 Blöcken jetzt wohl gerade Punkt eins, fünf und sieben auf der Rechnung ist. Wirklich effektiv!
Und da soll einer nicht die Geduld verlieren!!
Dies hier ist im Übirgen auch das erste Land, das ich kenne, in dem selbst Mc Donalds nicht effektiv arbeitet. Ich finde, dass soll schon was heissen! (und jaaa, ich esse doch tatsächlich manchmal bei Mc Donalds!)
Allerdings, will man die Effektivität hier steigern, muss man einen wichtigen Faktor bedenken: Die Arbeitslosigkeit ist jetzt schon so hoch, was passiert, wenn für eine Arbeit von zwei Personen tatsächlich nur noch zwei eingestellt werden und nicht mehr sechs? Ich glaub, ich muss doch noch mehr an meiner Geduld arbeiten...
"Kurz Geld holen" an einem Samstag Vormittag gestaltet sich hier folgendermassen (auseinander, klein oder gross? Ständig nur Spanisch und Enlglisch ist nicht gut für mein Deutsch... sz weiss ich, aber das gibt´s nicht auf einer spanischen Tastatur und den Nummerncode hab ich noch nicht rausgefunden...):
Zunächst ungefähr 10-15 Minuten vor der Bank in der Sonne warten, weil es drinnen zu voll ist. Beim Eintreten: Kälteschock- arktische Temperaturen, es lebe die Klimaanlage! In der Bank circa 10-15 Personen vor mir. Grob kalkulierte Wartezeit: 30-60 Minuten. Dabei aber bitte nicht von einem offenen Schalter ausgehen. Nein, nein, es sind schon vier geöffnet!
Nach also wie gesagt weiteren ca. 45 Minuten in der Schlange der Schalter in Sicht! Dort sind dann nur noch 15 Minuten einzuplanen, damit genügend Zeit ist um:
- ganz genau den Reisepass zu studieren
- ausgiebig die Mastercard in Augenschein zu nehmen
- viele, viele Daten in den Computer einzugeben, die unmöglich alle nur für diesen Vorgang sein können
- in den hinteren Teil der Bank zu schlurfen, wo anscheinend der einzige Terminal für Kreditkarten steht
- eine schriftliche Anfrage für mehr $ weiterzureichen, da die in der Kasse scheinbar nicht reichen
- meine Adresse und Telefonnummer zu notieren
- mir zwei Empfangsbescheinigungen zum Unterschreiben vorzulegen
- auf die $ zu warten
- aus einm grossen Stapel 50 $ Noten die besten 20 rauszusuchen
- die 1000 $ ausgiebig und mehrfach zu zählen und sie mir schliesslich und endlich zu überreichen!!!
Und das alles mir, einem Widder, zweiter Name "Ungeduld"! Ideen mögen zwar in meinem Inneren eine Weile vor sich hin köcheln, aber wenn sie gar sind, dann auch sofort damit auf den Tisch. Schietegal ob gerade Essenszeit ist oder jemand Hunger hat. Meine Eltern haben schon früh gelernt, dass mich in solchen Momenten nicht viel aufhalten kann...
Aber ich schweife ab! Gestern also: Ausflug in einen Schreibwarenladen. Hatte dort vor einer Weile schon mal eingekauft, aber Details scheinbar wohlweisslich von Gehirn verdrängt.
Kein kleiner, aber auch kein riesen Laden, in Deutschland wahrscheinlich mit 2-3 Verkäufern besetzt. Nicht so im Effiziens-Paradies Nicaragua. Ich glaube, es waren so ungefähr 10, aber ich hab den Überblick verloren... -sollte jetzt der eine oder andere denken "hmpf! Typisch deutsch! So kleinkariert und alles muss organisiert sein." Nee, muss nich´, aber alles hat seine Grenzen!-
Meine persönliche Theorie: Mit jedem zusätzlichen Mitarbeiter nimmt auch die Bearbeitungszeit zu. Ergo: 7 extra Mitarbeiter = siebenfache Zeit nötig um etwas zu kaufen bzw. zu bezahlen. Auch hier ein faszinierendes Arbeitsschema:
1. Bei der Warenerfassung in die Schlange stellen und warten
2. Vor der Warenerfassung fragt der Mitarbeiter nach dem Namen und gibt diesem in einer 5 minütigen Prozedur in den Computer ein. Anschliessend Warenerfassung - kleine Anmerkung: Extra Spass macht es, wenn drei der vier Artikel, die man kaufen will, für die Arbeit sind und man dementsprechend zwei Rechnungen braucht... Inneres Mantra wird aufgenommen: "Ich bin ganz ruhig!!!"-
3. An der Kasse in die Schlange stellen
4. Bezahlen scheitert für fünf Minuten daran, dass die Beträge der zwei Rechnungen addiert werden müssen (70.49 + 7.09), aber kein Papier mehr in der Rechenmaschine ist und die Mitarbeiterin nicht in der Lage ist, eine neue Rolle einzulegen, mal ganz abgesehen davon, die Beträge im Kopf zu addieren. Nach fünf Minuten und zwei weiteren Mitarbeitern, ebenfalls unfähig, die Rolle einzulegen, fällt Mitarbeiterin 1 ein, dass sie ja noch einen Taschenrechner in der Schublade hat! - die Lautstärke meines inneren Mantras übersteigt inzwischen die Lautstärke eines Ärzte-Konzerts... ICH BIN GAAANZ RUHIG!!!-
5. Letzte Station: Ausgabe der erworbenen Waren bzw. ggf. natürlich die Warteschleife, aber in diesem Fall habe ich Schwein, keine Schlange. Zwischen Bergen von Dingen der Menschen, die nach mir kommen, liegen irgendwo auch meine Einkäufe. Die zwei Blätter Reispapier sind inzwischen vom vielen hin und her reichen und den Dingen, die jemand einfach oben drauf geschmissen hat, schon reichlich zerknittert, aber man ist ja nicht kleinlich. Glücklicher Weise ist meine Rechnung nicht lang und der Mitarbeiter findet unter meiner Mithilfe schnell die entsprechenden Produkte. Nicht so wie bei der Kundin vor mir. Endlose Liste von Einkäufen, noch endlosere Menge von Dingen auf dem Tresen. Da der "Einpacker" die Dinge ja nicht eingescant hat, weiss er natürlich auch nicht was die Kundin gekauft hat. Also raten, welcher von den 10 Stiften und den 20 Blöcken jetzt wohl gerade Punkt eins, fünf und sieben auf der Rechnung ist. Wirklich effektiv!
Und da soll einer nicht die Geduld verlieren!!
Dies hier ist im Übirgen auch das erste Land, das ich kenne, in dem selbst Mc Donalds nicht effektiv arbeitet. Ich finde, dass soll schon was heissen! (und jaaa, ich esse doch tatsächlich manchmal bei Mc Donalds!)
Allerdings, will man die Effektivität hier steigern, muss man einen wichtigen Faktor bedenken: Die Arbeitslosigkeit ist jetzt schon so hoch, was passiert, wenn für eine Arbeit von zwei Personen tatsächlich nur noch zwei eingestellt werden und nicht mehr sechs? Ich glaub, ich muss doch noch mehr an meiner Geduld arbeiten...
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