¡Como no! - oder wo nicht so brave Mädchen überall hinkommen...

Welch Aufregung, gestern kam Frau Zora in den zweifelhalfen Genuss, auch das letzte fehlende Teil der Arbeit im Jugendamt mal erleben zu dürfen: Die Inobhutnahme.
Dramen über Dramen wurden da meiner Kollegin und mir präsentiert. Der Vater hatte bei der Polizei ausgesagt, die Mutter wolle erst sich und dann das sechs Monate alte Kind mit Reinigungsmittel umbringen, die Mutter behauptete im Gegenzug, der Vater hätte sie zwingen wollen, das Reinigungsmittel zu trinken.
Eine direkte Klärung war nicht abzusehen, also war klar: Das Kind kommt erstmal mit! Die Mutter reagierte natürlich völlig hysterisch. War wirklich sehr entspannt, die Situation. Einzig das Kind war völlig ruhig und lächelte immer freundlich in die Runde.
Meine Kollegin und ich mußten dann, als erstmal alles so weit Mögliche getan war, unseren Zuckerhaushalt mit einem saftigen Milchshake wieder auf Vordermann bringen.

Heute morgen präsentierten sich die Eltern dann glücklich vereint bei uns im Büro, die Frau war kaum wiederzuerkennen und das ganze entpuppte sich als mittelschweres Eifersuchtsdrama.

Somit ist meine erste IO dann auch schon wieder beendet. Hauptsache alles wird gut...

In dem Bereich hab ich mal ein paar Jahre gearbeitet, nur nebenher, trotzdem. Bei vielen Sachen denkt man, man gewöhnt sich dran, aber manche gehen dann immer näher mit der Zeit, wenn man bemerkt, das ist Realität und eben doch nicht "nur ein Job", und irgendwann kann man die Akten gar nicht mehr lesen.

Gute Nerven und immer einen Milchshakevorrat wünsche ich Dir.