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Donnerstag, 4. Januar 2007
Willkommen im Behörden-Wahn Deutschland!
rotezora, 20:56h
Hach ja, ist das Leben nicht kompliziert, machen wir es doch einfach kompliziert...
Unternehmung der Woche: Ich melde mich arbeitslos!
Nu dachte ich ja, so ein Jahr nicht-sozialversicherungspflichtig in Nicaragua gearbeitet, da brauch ich mich ja garnicht erst um Arbeitslosengeld I bemühen. Rief also Dienstag morgen gutgelaunt bei der Info-Hotline der Agentur für Arbeit an, um mich über die Öffnungszeiten und was ich denn so für den Antrag auf Arbeitslosengeld II mitbringen muss zu informieren.
Erstes Erstaunen an dieser Stelle, "ne, da sind Sie bei uns falsch, da müssen Sie zum Jobcenter!" Jobcenter? Bis dato noch eine ungekannte Größe, aber ich bin ja immer offen für neues! Die Info-Hotline des Jobcenters war erstmal 45 Minuten dauerbesetzt. Dann ein Freizeichen! Die freundliche Dame (war sie wirklich, ausnahmsweise keine Ironie ;-) ) erklärte mir also, was ich alles mitbringen müsste, wo ich im Internet die Anträge finde (die Adresse stellte sich übrigens als nicht korrekt raus, aber man ist ja nicht auf den Kopf gefallen...) und, dass ich dann ja, um die Unterlagen abzugeben, einen Termin mit meiner Sachbearbeiterin machen müsste. Das fand ich ja schon ein bisschen komisch. Termin machen zum Sachen abgeben... Und das stellte sich irgendwie als garnicht so einfach heraus. Drei Tage lang wählte ich also brav die Nummer der Sachbearbeiterin, die aber nie ans Telefon ging und natürlich auch keinen AB oder eine Ansage hatte, an wen man sich denn wenden soll.
Heute nachmittag hatte ich dann die Nase voll und machte mich persönlich auf zum Jobcenter. Ich fand, wo ich schließlich im Moment ein Praktikum mache und sowieso seit drei Tagen versuche, anzurufen, kann ich auch mal die Öffnungszeiten für Berufstätige in Anspruch nehmen.
Erfreulicher Weise wurde ich dort dann darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich ja noch alte Ansprüche aus meiner Zeit vor Nicaragua auf Arbeitslosengeld I habe. Super, gibt viel mehr Geld! Hätte man mir zwar auch schon mal vorher sagen können, aber naja...
Kleiner Spaziergang zur Arbeitsagentur um die Ecke und wieder in die Warteschleife. Zum Glück nicht zu lange und die Sachbearbeiterin auch sehr nett. Schon fast unglaublich, 3 nette Menschen in einer Woche beim Arbeitsamt!!! (Die im Jobcenter war auch nett)
Aber was dann kam, erzeugte bei mir ein unweigerliches Bedürfnis, meinen Kopf rythmisch auf die Tischplatte zu schlagen. Sie teilte mir meinen Beratungstermin mit meinem Sachbearbeiter mit, worauf hin ich sagte "das ist ja kein Problem, ich bin flexibel in meinem Praktikum!" "Ach, Sie machen ein Praktikum? Da brauchen Sie aber eine Genehmingung!" Häh??? Wie jetzt Genehmigung für ein unbezahltes, freiwilliges Praktikum um meine Berufschancen zu verbessern?? Ich erklärte freundlich, dass es ein unbezahltes Praktikum ist, dass ich selbstverständlich zu jedem gewünschten Termin erscheine, mich auch schon fleissig beworben habe und im Falle eines passenden Jobs auch sofort wieder mit dem Praktikum aufhöre. "Ja, aber ich hab das ja jetzt gehört, dass Sie das machen, und kann das auch nicht ignorieren und da brauchen Sie eine Genehmigung. Ich frag mal beim Sachbearbeiter nach." War nicht so, dass ihr die Schwachsinnigkeit dieser Bestimmung nicht auch auf der Stirn abzulesen gewesen sei, aber wofür gibt es schliesslich Regeln... Nach zehnminütigem telefonischem Suchen fand sie schliesslich auch jemand zuständigen, erklärte ihm die Lage, dass ich also jederzeit zur Verfügung stehen würde, dass das auch in meinem Beruf ist usw. und begann dann auch schon, mit den Augen zu rollen, weil, DAS GEHT JA NICHT!!! Und wenn überhaupt nur weniger als 15 Stunden die Woche und sowieso!!
Morgen ruft mich nun also mein Sachbearbeiter an, um mit mir über mein nicht-genehmigtes Praktikum zu sprechen...
Liebe Agentur für Arbeit, liebe Bundesregierung! Ein schöner neuer Schildbürgerstreich! Aber ob das bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit hilft... Ich weiß ja nicht!
Unternehmung der Woche: Ich melde mich arbeitslos!
Nu dachte ich ja, so ein Jahr nicht-sozialversicherungspflichtig in Nicaragua gearbeitet, da brauch ich mich ja garnicht erst um Arbeitslosengeld I bemühen. Rief also Dienstag morgen gutgelaunt bei der Info-Hotline der Agentur für Arbeit an, um mich über die Öffnungszeiten und was ich denn so für den Antrag auf Arbeitslosengeld II mitbringen muss zu informieren.
Erstes Erstaunen an dieser Stelle, "ne, da sind Sie bei uns falsch, da müssen Sie zum Jobcenter!" Jobcenter? Bis dato noch eine ungekannte Größe, aber ich bin ja immer offen für neues! Die Info-Hotline des Jobcenters war erstmal 45 Minuten dauerbesetzt. Dann ein Freizeichen! Die freundliche Dame (war sie wirklich, ausnahmsweise keine Ironie ;-) ) erklärte mir also, was ich alles mitbringen müsste, wo ich im Internet die Anträge finde (die Adresse stellte sich übrigens als nicht korrekt raus, aber man ist ja nicht auf den Kopf gefallen...) und, dass ich dann ja, um die Unterlagen abzugeben, einen Termin mit meiner Sachbearbeiterin machen müsste. Das fand ich ja schon ein bisschen komisch. Termin machen zum Sachen abgeben... Und das stellte sich irgendwie als garnicht so einfach heraus. Drei Tage lang wählte ich also brav die Nummer der Sachbearbeiterin, die aber nie ans Telefon ging und natürlich auch keinen AB oder eine Ansage hatte, an wen man sich denn wenden soll.
Heute nachmittag hatte ich dann die Nase voll und machte mich persönlich auf zum Jobcenter. Ich fand, wo ich schließlich im Moment ein Praktikum mache und sowieso seit drei Tagen versuche, anzurufen, kann ich auch mal die Öffnungszeiten für Berufstätige in Anspruch nehmen.
Erfreulicher Weise wurde ich dort dann darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich ja noch alte Ansprüche aus meiner Zeit vor Nicaragua auf Arbeitslosengeld I habe. Super, gibt viel mehr Geld! Hätte man mir zwar auch schon mal vorher sagen können, aber naja...
Kleiner Spaziergang zur Arbeitsagentur um die Ecke und wieder in die Warteschleife. Zum Glück nicht zu lange und die Sachbearbeiterin auch sehr nett. Schon fast unglaublich, 3 nette Menschen in einer Woche beim Arbeitsamt!!! (Die im Jobcenter war auch nett)
Aber was dann kam, erzeugte bei mir ein unweigerliches Bedürfnis, meinen Kopf rythmisch auf die Tischplatte zu schlagen. Sie teilte mir meinen Beratungstermin mit meinem Sachbearbeiter mit, worauf hin ich sagte "das ist ja kein Problem, ich bin flexibel in meinem Praktikum!" "Ach, Sie machen ein Praktikum? Da brauchen Sie aber eine Genehmingung!" Häh??? Wie jetzt Genehmigung für ein unbezahltes, freiwilliges Praktikum um meine Berufschancen zu verbessern?? Ich erklärte freundlich, dass es ein unbezahltes Praktikum ist, dass ich selbstverständlich zu jedem gewünschten Termin erscheine, mich auch schon fleissig beworben habe und im Falle eines passenden Jobs auch sofort wieder mit dem Praktikum aufhöre. "Ja, aber ich hab das ja jetzt gehört, dass Sie das machen, und kann das auch nicht ignorieren und da brauchen Sie eine Genehmigung. Ich frag mal beim Sachbearbeiter nach." War nicht so, dass ihr die Schwachsinnigkeit dieser Bestimmung nicht auch auf der Stirn abzulesen gewesen sei, aber wofür gibt es schliesslich Regeln... Nach zehnminütigem telefonischem Suchen fand sie schliesslich auch jemand zuständigen, erklärte ihm die Lage, dass ich also jederzeit zur Verfügung stehen würde, dass das auch in meinem Beruf ist usw. und begann dann auch schon, mit den Augen zu rollen, weil, DAS GEHT JA NICHT!!! Und wenn überhaupt nur weniger als 15 Stunden die Woche und sowieso!!
Morgen ruft mich nun also mein Sachbearbeiter an, um mit mir über mein nicht-genehmigtes Praktikum zu sprechen...
Liebe Agentur für Arbeit, liebe Bundesregierung! Ein schöner neuer Schildbürgerstreich! Aber ob das bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit hilft... Ich weiß ja nicht!
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