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Dienstag, 19. September 2006
Ein Königreich für ein neues Visum!
rotezora, 05:00h
Untertitel: Ein Bustrip nach Costa Rica
Eigentlich wollte ich Donnerstag schon los, aber da gab´s ja keine Bustickets mehr. Also Freitag morgen 7 Uhr, 6 Uhr Eincheckzeit, auf nach Costa Rica mit Tica Bus. Erstaunlich kurze Wartezeit an der Grenze, so daß ich nach nur etwas über fünf Stunden bereits in Liberia aus dem Bus steigen konnte. Das war aber nur Zwischenstop. Eigentliches Reiseziel: Playa Tamarindo. Als erstes machte ich mich auf die Suche nach dem Büro von Tica Bus, um meinen Sitzplatz für die Rückfahrt Sonntag zu bestätigen. Das gestaltete sich schon ein bißchen schwierig. Nach vielfachen Nachfragen an verschiedenen Stellen endete ich in einem Busbahnhof, in dem man auch Fahrkarten von Tica Bus kaufen konnte. Das Büro war allerdings noch eine knappe Stunde geschlossen. Die Busse nach Tamarindo fuhren selbstverständlich nicht an diesem Bahnhof ab. Warum auch, wäre ja viel zu einfach...
Während ich also sinnierte, ob ich nun ne Stunde warte, oder ob man vielleicht auch einfach telefonisch die Reservierung bestätigen kann, fielen schon die ersten Taxifahrer über mich her. Neugier ist ja man dritter Name (vorher kommt noch Dickschädel alias Sturkopf...) und fragen kostet ja bekanntlich nix, also "was kostet denn ein Taxi nach Playa Tamarindo?" Als Hilfe für den unwissenden Leser: Der öffentliche Bus braucht je nach Zustand der Straße und abhängig davon wie viele Leute zusteigen wollen, denn auf Winken hin wird jederzeit überall angehalten, 2-3 Stunden. Die Antwort von 30 $ konnten mir nur ein mildes Lächeln entlocken. Dem an extrem hohe Taxipreise gewöhnten Deutschen mag das zwar wie ein echtes Schnäppchen vorkommen, aber für die Fahrt im mit Aircondition und Fernsehen ausgestattet Bus von Managua nach Liberia und zurück hatte ich gerade mal 25 $ bezahlt und der öffentliche Bus kostet noch nicht mal einen Dollar. Ich finde (und meine Reisekasse stimmte mir da laut zu!), für 29 $ kann man dann auch mal ne Stunde länger im Bus sitzen!
Ich entschied mich gegen Warten und für telefonische Reservierung und war somit gegen 15 Uhr in Tamarindo. Unterkunft ein Hostel mit dem schönen Namen "Botella de leche", zu Deutsch "Milchflasche" in Anlehnung daran, daß die meisten Touris ja Cheles/ weiß sind.
Erste Glanztat nach Zimmerbezug: beim Aufmachen vom Kühlschrank flog mir ein Joghurt entgegen, der sich gleichmäßig über den Fußboden verteilte, allerdings auch genauso schnell wieder verschwand dank Hund und Katze. Das war ganz klar noch steigerungsfähig. Also ließ ich anschließend den Schlüssel vom Dreier-Zimmer im Zimmer liegen, die Tür war dank Schnappschloß zu und Ersatzschlüssel gab´s gerade nicht, denn wir sind ja in Zentralamerika. Zum Glück wird unter Rucksachtouristen alles relativ gelassen genommen, so daß meine beiden Mitbewohnern, die kurz darauf naß und salzig vom Surfen zurückkamen, sich einfach erstmal ne Kippe in den Mund steckten und sich in der Hollywood-Schaukel niederliessen, während wir dabei zusahen wie jemand den gesamten Türrahmen ausbaute.
Am nächsten Morgen, als ich schlaftrunken zum Treffpunkt torkelte an dem mich ein Bus für den gebuchten Tauchtrip abholen sollte, (Gott sei dank war der Treffpunkt schon um 6.45 Uhr, ich hätte wirklich nicht gewusst, was ich mit als dieser freien Zeit am frühen Morgen hätte anfangen sollen...) stieß ich elegant mit meinem kleinen Zeh gegen eine Art Kantstein und schaffte was ich März auf Cuba nicht geschafft hatte, obwohl ich mir wirklich viel Mühe gegeben hatte, ich brach mir den Zeh! Zumindest ist das meine Eigendiagnose. Da man bei gebrochenen Zehen eh nicht so richtig was machen kann, hab ich mir den Gang zum Arzt gleich geschenkt. Gegen Nachmittag hatte er jedenfalls die doppelte Größe angenommen und eine äußerst interessante Färbung irgendwo zwischen blau/rot/lila.
Tauchen war ich natürlich trotzdem! Und das war wieder total phantastisch. Bin so froh, daß ich mich im Juni in meiner Woche Urlaub entschieden habe, einen Tauchkurs zu machen. Dies Mal wurden mir beschert: auf dem Weg zum Tauchort Delfine und poppende Schildkröten (wenigstens hatte irgendjemand Sex an diesem Wochenende...), unter Wasser: Trompeten-, Engels- und Kugelfische (leider nicht aufgeblasen), zwei Moränen, eine Menge Eagle Rays, einen Octopus, irgendwelche dort ganz seltene Krabben, die gerade einen Seestern verspeissten, Weiss-Spitzen-Floßen-Haie und unglaublich viele, viele bunte Fische. Oben, unten, rechts, links, überall... Die einzigen, die sich leider versteckten, waren die fünf bis acht Meter grossen Manta-Rochen, die sich da gelegentlich rumtreiben. Aber man kann wohl nicht alles haben. Schnief!!
Am Sonntag durfte ich dann total ausgeschlafen den Rückweg schon um 5.45 Uhr antreten, nur um in Liberia festzustellen, daß die lieben Menschen bei Tica Bus mir dreifach die falsche Auskunft gegeben hatten. Laut Auskunft sollte mein Bus aus San Jose in Liberia gegen 9.30-10 Uhr vorbeikommen. Das war aber nicht meiner, sondern einer früher, der natürlich voll war, so daß ich dann von 8 bis 11 Uhr in Liberia warten durfte. Aber gut, daß ich so früh aufgestanden war... An den zwei Grenzübergängen brauchten wir nur ungefähr zweieinhalb Stunden, so daß ich um 19 Uhr endlich wieder in Managua war.
Totmüde, mit gebrochenem Zeh, aber mit vielen neuen tollen Unterwasser-Eindrücken im Kopf...
Eigentlich wollte ich Donnerstag schon los, aber da gab´s ja keine Bustickets mehr. Also Freitag morgen 7 Uhr, 6 Uhr Eincheckzeit, auf nach Costa Rica mit Tica Bus. Erstaunlich kurze Wartezeit an der Grenze, so daß ich nach nur etwas über fünf Stunden bereits in Liberia aus dem Bus steigen konnte. Das war aber nur Zwischenstop. Eigentliches Reiseziel: Playa Tamarindo. Als erstes machte ich mich auf die Suche nach dem Büro von Tica Bus, um meinen Sitzplatz für die Rückfahrt Sonntag zu bestätigen. Das gestaltete sich schon ein bißchen schwierig. Nach vielfachen Nachfragen an verschiedenen Stellen endete ich in einem Busbahnhof, in dem man auch Fahrkarten von Tica Bus kaufen konnte. Das Büro war allerdings noch eine knappe Stunde geschlossen. Die Busse nach Tamarindo fuhren selbstverständlich nicht an diesem Bahnhof ab. Warum auch, wäre ja viel zu einfach...
Während ich also sinnierte, ob ich nun ne Stunde warte, oder ob man vielleicht auch einfach telefonisch die Reservierung bestätigen kann, fielen schon die ersten Taxifahrer über mich her. Neugier ist ja man dritter Name (vorher kommt noch Dickschädel alias Sturkopf...) und fragen kostet ja bekanntlich nix, also "was kostet denn ein Taxi nach Playa Tamarindo?" Als Hilfe für den unwissenden Leser: Der öffentliche Bus braucht je nach Zustand der Straße und abhängig davon wie viele Leute zusteigen wollen, denn auf Winken hin wird jederzeit überall angehalten, 2-3 Stunden. Die Antwort von 30 $ konnten mir nur ein mildes Lächeln entlocken. Dem an extrem hohe Taxipreise gewöhnten Deutschen mag das zwar wie ein echtes Schnäppchen vorkommen, aber für die Fahrt im mit Aircondition und Fernsehen ausgestattet Bus von Managua nach Liberia und zurück hatte ich gerade mal 25 $ bezahlt und der öffentliche Bus kostet noch nicht mal einen Dollar. Ich finde (und meine Reisekasse stimmte mir da laut zu!), für 29 $ kann man dann auch mal ne Stunde länger im Bus sitzen!
Ich entschied mich gegen Warten und für telefonische Reservierung und war somit gegen 15 Uhr in Tamarindo. Unterkunft ein Hostel mit dem schönen Namen "Botella de leche", zu Deutsch "Milchflasche" in Anlehnung daran, daß die meisten Touris ja Cheles/ weiß sind.
Erste Glanztat nach Zimmerbezug: beim Aufmachen vom Kühlschrank flog mir ein Joghurt entgegen, der sich gleichmäßig über den Fußboden verteilte, allerdings auch genauso schnell wieder verschwand dank Hund und Katze. Das war ganz klar noch steigerungsfähig. Also ließ ich anschließend den Schlüssel vom Dreier-Zimmer im Zimmer liegen, die Tür war dank Schnappschloß zu und Ersatzschlüssel gab´s gerade nicht, denn wir sind ja in Zentralamerika. Zum Glück wird unter Rucksachtouristen alles relativ gelassen genommen, so daß meine beiden Mitbewohnern, die kurz darauf naß und salzig vom Surfen zurückkamen, sich einfach erstmal ne Kippe in den Mund steckten und sich in der Hollywood-Schaukel niederliessen, während wir dabei zusahen wie jemand den gesamten Türrahmen ausbaute.
Am nächsten Morgen, als ich schlaftrunken zum Treffpunkt torkelte an dem mich ein Bus für den gebuchten Tauchtrip abholen sollte, (Gott sei dank war der Treffpunkt schon um 6.45 Uhr, ich hätte wirklich nicht gewusst, was ich mit als dieser freien Zeit am frühen Morgen hätte anfangen sollen...) stieß ich elegant mit meinem kleinen Zeh gegen eine Art Kantstein und schaffte was ich März auf Cuba nicht geschafft hatte, obwohl ich mir wirklich viel Mühe gegeben hatte, ich brach mir den Zeh! Zumindest ist das meine Eigendiagnose. Da man bei gebrochenen Zehen eh nicht so richtig was machen kann, hab ich mir den Gang zum Arzt gleich geschenkt. Gegen Nachmittag hatte er jedenfalls die doppelte Größe angenommen und eine äußerst interessante Färbung irgendwo zwischen blau/rot/lila.
Tauchen war ich natürlich trotzdem! Und das war wieder total phantastisch. Bin so froh, daß ich mich im Juni in meiner Woche Urlaub entschieden habe, einen Tauchkurs zu machen. Dies Mal wurden mir beschert: auf dem Weg zum Tauchort Delfine und poppende Schildkröten (wenigstens hatte irgendjemand Sex an diesem Wochenende...), unter Wasser: Trompeten-, Engels- und Kugelfische (leider nicht aufgeblasen), zwei Moränen, eine Menge Eagle Rays, einen Octopus, irgendwelche dort ganz seltene Krabben, die gerade einen Seestern verspeissten, Weiss-Spitzen-Floßen-Haie und unglaublich viele, viele bunte Fische. Oben, unten, rechts, links, überall... Die einzigen, die sich leider versteckten, waren die fünf bis acht Meter grossen Manta-Rochen, die sich da gelegentlich rumtreiben. Aber man kann wohl nicht alles haben. Schnief!!
Am Sonntag durfte ich dann total ausgeschlafen den Rückweg schon um 5.45 Uhr antreten, nur um in Liberia festzustellen, daß die lieben Menschen bei Tica Bus mir dreifach die falsche Auskunft gegeben hatten. Laut Auskunft sollte mein Bus aus San Jose in Liberia gegen 9.30-10 Uhr vorbeikommen. Das war aber nicht meiner, sondern einer früher, der natürlich voll war, so daß ich dann von 8 bis 11 Uhr in Liberia warten durfte. Aber gut, daß ich so früh aufgestanden war... An den zwei Grenzübergängen brauchten wir nur ungefähr zweieinhalb Stunden, so daß ich um 19 Uhr endlich wieder in Managua war.
Totmüde, mit gebrochenem Zeh, aber mit vielen neuen tollen Unterwasser-Eindrücken im Kopf...
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